Bauwasser und Bauzaun

Vor dem Baubeginn nächste Woche haben wir in einer weiteren Großaktion einen provisorischen Bauzaun errichtet. Um Kosten zu sparen haben wir keinen echten Bauzaun gemietet, sondern selbst einen Wildzaun gesetzt. Starke Äste, die als Pfähle dienen konnten, hatten wir ja noch genug, also haben wir und einen alten Lochbohrer geliehen und einen Wildzaun im Baumarkt besorgt.

Lochbohrer

Lochbohrer

Alle 1,5 Meter wurde ein Loch gebohrt, die angespitzten Pfähle eingegraben und der Zaun mit Krampen angenagelt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Wildzaun als provisorischer Bauzaun

Wildzaun als provisorischer Bauzaun

 Allerdings verlief das Zaunsetzen nicht ganz so entspannt, wie wir gedacht hatten, da am selben Tag auch noch der Bauwasseranschluß gelegt wurde und dabei ergaben sich Probleme. Die Baufirma, die den Bauwasseranschluß legen sollte, hatte uns gebeten, auch vor Ort zu sein. Die Arbeiter huben eine etwa 2 Meter tiefe provisorische Grube aus, der Grundwasserspiegel steht auf unserem Grundstück aber anscheinend deutlich höher und die Grube begann wieder langsam vollzulaufen. Die beiden setzten die Wasseruhr trotzdem auf dem Grund der Grube an, legten einen Wasserhahn nach oben und machten sich dann mit dem lapidaren Hinweis, dass wir das sofort abstützen müssten, weil die Grube sonst wieder einfiele, aus dem Staub. Tatsächlich waren die Ränder der Grube schon teilweise unterspült, so dass immer wieder große Erdklumpen abbrachen. Derweil begann der Wasserspiegel zu steigen. Wir besorgten also nicht nur den Wildzaun aus dem Baumarkt, sondern auch Baumaterial und zwei Helfer wurden abgestellt, um eine Verschalung zu bauen und diese dann in die Grube einzusetzen. Die Wasseruhr liegt jetzt unter Wasser, aber die Verschalung hält.
Verschalung der Grube
Verschalung der Grube

Da auch das Lehrrohr für den Anschluss von Baustrom in der Grube endet, mussten wir in der Verschalung  eine Ausparung lassen.

 

 

Hinterher haben wir unser verschaltes Kunstwerk hinter der Umzäunung noch einmal abgesperrt und abgedeckt.

abgedeckte Grube

abgedeckte Grube

Bauantrag 2. Teil

Die gespiegelten Unterlagen sind inzwischen eingetroffen und von uns für gut befunden worden. Nun hat auch der Vermesser noch einmal den Lageplan angepasst, so dass die geänderten Unterlagen ans Bauamt gehen können. Auf diese Weise dauert alles noch einmal länger, aber es wird sich lohnen.

Unser Haus wird gespiegelt

Letzten Freitag erhielten wir einen Anruf vom Bauamt: der Antrag steht anscheinend kurz vor der Genehmigung, aber die Frau hatte noch eine Bitte. Offenbar gibt es Probleme mit dem Abflulss von Regenwasser auf der Straße vor unserem Grundstück. Daher hat das Bauamt bedenken, wenn wir unsere Stellplätze wie geplant auf der Südseite des Hauses bauen und damit den Boden an dieser Stelle versiegeln. Sie fragte also an, ob wir uns vorstellen könnten, die Stellplätze auf die Nordseite des Hauses zu verlegen. Darüber mussten wird erst einmal nachdenken. Zunächst war die Bitte ja bedenklich, weil das Regenwasser, das auf die Straße fällt ohnehin auf Straßenland versickern bzw. abgeführt werden muss und nicht auf unserem Gründstück! Andererseits würde eine Verlegung der Stellplätze auf die andere Hausseite bedeuten, dass der Carport vor das Küchenfenster käme. Eine solche Änderung würde also nur Sinn machen, wenn der gesamte Grundriss des Hauses einmal um die Ost-West-Achse gespiegelt würde. Da die Idee aber nun im Raum stand, machten wir uns weitere Gedanken darüber und fanden immer mehr Vorteile. Das würde eine gerade Zufahrt von der Straße auf die Stellplätze bedeuten, statt erst noch eine links Kurve fahren zu müssen. Küche und Essecke würden nun nach Süden hin liegen und mehr Licht bekommen und auch die Terrasse würde sich nicht mehr nur nach Westen, sondern auch nach Süden öffnen. Es folgten einige Telefonate mit Hausbaufirma, Architekt und Bauamt: die Kosten einer solchen Spiegelung würden sich in Grenzen halten. Wir finden zwar, dass die beiden Architekten, mit denen wir geplant hatten, mit ihren geschulten Augen diese Vorteile hätten erkennen und uns darauf hinweisen müssen, aber wir waren nun bereit den Zeitverlust und die Kosten zu tragen. Das Haus wird also noch einmal gespiegelt und die neuen Pläne ans Bauamt geschickt.

Bevor es richtig losgeht

Da dieses Bautagebuch zwar noch vor dem Baubeginn startet, wir aber doch schon einiges hinter uns haben, geben wir euch hier einen Überblick über die Phasen des Hausbaus - vor dem Baubeginn.

Die Idee

Zuerst ist da die Idee… wir wollten eigentlich eine Bestandsimmobilie kaufen, nachdem wir jedoch Monate damit verbracht hatten, Häuser zu besichtigen, die entweder viel zu teuer für uns waren oder wo man noch einmal den Kaufpreis zur Instandsetzung hätte investieren müssen, haben wir uns doch entschlossen zu bauen. Die nächsten Schritte kann man sicherlich auch in anderer Reihenfolge durchführen – wir haben es so gemacht.

Die Baufirma

Im nächsten Schritt haben wir uns eine Baufirma gesucht. Zunächst haben wir einen Termin bei einer Firma gemacht, die uns empfohlen worden war, um ein erstes Angebot rechnen zu lassen und auszuloten, ob wir einen Bau finanziell überhaupt bewältigen könnten. In diesem Gespräch wurde auch schon ein erster Entwurf für das Haus (Grundriss der Stockwerke und Stilrichtung des Baus) erstellt. Während die ungefähren Kosten eines solchen Projekts von der Baufirma errechnet wurden, haben wir uns in verschiedenen Musterhausparks umgesehen und mit vielen anderen Vertretern von Baufirmen gesprochen. Dadurch haben wir viel an unseren Vorstellungen für ein Haus konkretisieren können und wir haben viele Baufirmen kennengelernt. Bevor wir uns dann entschieden haben, haben wir noch einen weiteren Termin bei einer zweiten Baufirma für ein zweites Angebot gemacht: wieder ca. 4 Stunden Gespräch mit Ausarbeitung eines Grundrisses und Errechnung eines Angebots… Letztendlich sind wir aber doch bei der Firma geblieben, wo wir zuerst waren.

Die Finanzierung

Nachdem wir das Angebot von der Baufirma hatten und damit einen ersten Preis, sind wir zu dem Finanzierer gegangen, den uns die Baufirma empfohlen hatte. Der signalisierte, dass einem soliden Finanzierungsplan nichts entgegensteht, da wir einiges Eigenkapital einsetzen können. Also wurde er beauftragt nach einem günstigen Kredit für uns zu suchen und die Zinsentwicklung im Auge zu behalten.

Das Grundstück

Der nächste wichtige Schritt für uns: ein Grundstück zu finden. Wie bei den Bestandsimmobilien haben wir viele, viele Grundstücke angeschaut. Es sollte ruhig und grün sein, jedoch eine S-Bahn in erreichbarer Näche – und natürlich sollte es nicht zu klein und doch bezahlbar sein. Schnell wurde klar, dass innerhalb Berlins kein solches Objekt zu finden ist. Also haben wir unsere Suche auf das Umland erweitert und wurden im Juni 2011 schließlich in Eggersdorf fündig. Wir nahmen mit dem Makler Kontakt auf und nach einer weiteren Begehung und mit Eigentümer und Makler, haben wir zugeschlagen. Schon bald erhielten wir von der Notarin einen Entwurf des Kaufvertrags, den wir erst einmal mit unserem Finanzierer durchgesprochen haben, um dann noch ein paar Änderungswünsche anzumelden. Es ist unbedingt zu empfehlen, sich den Rat eines Fachmanns einzuholen, wenn man mit solchen Verträgen keine Erfahrung hat.  In Bezug auf das Grundstück hieß es nun erst mal warten. Zunächst wird im Grundbuch eine Vorauflassung beantragt und das kann dauern – in unserem Fall dauerte es von Ende August bis Ende November. Aber immerhin kamen zwischendurch immer mal wieder Rechnungen von verschiedenen Ämtern (und von Makler und Notarin), so dass wir nicht ganz die Hoffnung verloren, dass da im Hintergrund auch etwas getan wurde. Erst wenn die Bestätigung vom Grundbuchamt vorliegt, dass die Vorauflassung eingetragen ist, kann der Kaufpreis bezahlt werden und man ist Besitzer (noch nicht Eigentümer) des Grundstücks. Und erst dann können die Hausbaupläne konkret und offiziell werden.

Während wir auf diese Vorauflassung gewartet haben, bereiteten wir den Antrag auf Baumfällgenehmigung vor, da wir zwar Bauland erworben hatten, dies aber lange nicht mehr betreten worden war. Wir hatten es mit einem kleinen Wald zu tun… Also gingen wir noch einmal mit einem Biologen über das Grundstück und ließen uns die Baumarten und deren Zustand bestimmen. Dann haben wir noch den Stammumfang ermittelt und alles in einen Plan eingezeichnet. Die jeweiligen Verordnungen der Gemeinde darüber welche Bäume geschützt sind, lassen sich leicht im Internet recherchieren, so dass man erkennen kann, was alles beantragt werden muss.

Hausplanung

Parallel dazu wurden die Pläne für das Haus weiterentwickelt: nachdem der erste Entwurf ja vom Hausverkäufer erstellt worden war, setzten wir uns nun mit der hauseigenen Architektin zusammen und verfeinerten den Grundriss und warfen auch schon mal einen weiteren Blick in die Bemusterungsräume. Einen weiteren Besuch (mit Kamera) bei der Baufirma haben wir dann nur diesen Bemusterungsräumen gewidmet – je früher man sich über Farbe des Hauses (Putz oder wie bei uns Klinker), Dachziegel, Haustür, Armaturen… Gedanken macht, desto besser. Wir waren auch bei allen Baumärkten und Fliesenparadiesen der Umgebung, um einen Eindruck und Überblick über die Möglichkeiten zu bekommen und erste Entscheidungen zu treffen. Auch einen mehrere Stunden dauernden Termin im Küchenstudio haben wir absolviert und einen Küchenplan erstellt (und die Kücke nebenbei auch gleich schon gekauft.)

Bauantrag

Als dann die Meldung vom Grundbuchamt kam, dass die Vorauflassung nun eingetragen sei, begann die erste heiße Phase: wir stellten als erstes den Antrag auf Baumfällgenehmigung und machten einen weiteren Termin bei der Notarin, um die Grundschuldbestellung durchzuführen. Damit konnten wir uns dann über unseren Finanzierer einen Kredit zu sehr günstigen Zinsen sichern. Die Grundschuld bedeutet nämlich, dass die Bank das Grundstück als Sicherheit hat und somit bereit ist, den Darlehensvertrag zu machen. Außerdem gingen nun unsere Hauspläne von der Architektin der Baufirma an ein externes Architektenbüro, wo der endgültige Bauantrag erstellt (und von uns ca. 40x unterzeichnet wurde) und dann ans Bauamt verschickt wurde. Nun hieß es wieder warten – auf die Genehmigungen.

Bemusterung

Einen wichtigen Termin konnten wir Anfang Januar dann aber doch schon machen: die Bemusterung. Hier zahlte es sich aus, das wir uns schon seit Wochen Gedanken gemacht hatten, welche Türen, Türklinken, Treppengeländer, Klinker, Dachziegel usw. wir haben wollten, denn ansonsten hätten wir dies alles während dieses Bemusterungsgespräches spontan entscheiden müssen. Auch so dauerte der Termin schon  3 1/2 Stunden. Außerdem bekamen wir schon Mal einen Schlüssel für die provisorische Schließanlage ausgehändigt (während des Baus wird eine provisorische Haustür eingesetzt, damit der Rohbau verschlossen werden kann, die eigentliche Haustür aber geschont wird). Nun hatten wir also einen Schlüssel ohne Haus.