Letzten Freitag erhielten wir einen Anruf vom Bauamt: der Antrag steht anscheinend kurz vor der Genehmigung, aber die Frau hatte noch eine Bitte. Offenbar gibt es Probleme mit dem Abflulss von Regenwasser auf der Straße vor unserem Grundstück. Daher hat das Bauamt bedenken, wenn wir unsere Stellplätze wie geplant auf der Südseite des Hauses bauen und damit den Boden an dieser Stelle versiegeln. Sie fragte also an, ob wir uns vorstellen könnten, die Stellplätze auf die Nordseite des Hauses zu verlegen. Darüber mussten wird erst einmal nachdenken. Zunächst war die Bitte ja bedenklich, weil das Regenwasser, das auf die Straße fällt ohnehin auf Straßenland versickern bzw. abgeführt werden muss und nicht auf unserem Gründstück! Andererseits würde eine Verlegung der Stellplätze auf die andere Hausseite bedeuten, dass der Carport vor das Küchenfenster käme. Eine solche Änderung würde also nur Sinn machen, wenn der gesamte Grundriss des Hauses einmal um die Ost-West-Achse gespiegelt würde. Da die Idee aber nun im Raum stand, machten wir uns weitere Gedanken darüber und fanden immer mehr Vorteile. Das würde eine gerade Zufahrt von der Straße auf die Stellplätze bedeuten, statt erst noch eine links Kurve fahren zu müssen. Küche und Essecke würden nun nach Süden hin liegen und mehr Licht bekommen und auch die Terrasse würde sich nicht mehr nur nach Westen, sondern auch nach Süden öffnen. Es folgten einige Telefonate mit Hausbaufirma, Architekt und Bauamt: die Kosten einer solchen Spiegelung würden sich in Grenzen halten. Wir finden zwar, dass die beiden Architekten, mit denen wir geplant hatten, mit ihren geschulten Augen diese Vorteile hätten erkennen und uns darauf hinweisen müssen, aber wir waren nun bereit den Zeitverlust und die Kosten zu tragen. Das Haus wird also noch einmal gespiegelt und die neuen Pläne ans Bauamt geschickt.